Sie haben die Vorarbeiten gemacht, für das große Projekt zur Kreuzgangerhaltung. Die Daten, die sie jetzt erhoben haben, dienen als Basis für die spätere Sanierung des frühgotischen Kreuzgangs.
Ein Gutachten, das Dr. Eduard Sebald von der Generaldirektion Kulturelles Erbe/Direktion Landesdenkmalpflege aus Mainz jetzt erstellt hat, zeigt, warum dieser Kreuzgang von nationalem Interesse ist und die verschiedenen Maßnahmen förderungswürdig sind. „Hierzu muss betont werden, dass das Quadrum parallel zur und in enger stilistischer Anbindung an die Trierer Liebfrauenkirche entstand, die zum UNESCO Weltkulturerbe „Trierer Römerbauten, Dom und Liebfrauen gehört. Der Kreuzgang zählt also zu den wenigen Bauwerken Deutschlands, an dem französisches Formgut der Frühgotik fassbar ist. Gerade das ist der Grund, warum sich auch innerhalb der Gattung Kreuzgang kein vergleichbares Bauwerk findet“, beschreibt Sebald in seinem Gutachten. So konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass bereits im 14. Jahrhundert die ersten Restaurierungsarbeiten an den Sandsteinjochen getätigt wurden. Zudem untersuchten sie die Reste eines wertvolles Wandgemäldes aus dem 13. Jahrhundert über der Tür zur Sakristei.
„Der bestehende Kreuzgang entstand in der Zeit um 1220/40. Begonnen wurde mit dem nur noch in Resten erhaltenen Nordflügel, in dem Hornkonsolen mit Kelchknospenkapitellen die Gewölbe trugen. Im Westflügel weist die südliche Hälfte Rippen mit Spitzbogenprofil auf. Am Südflügel lag ein einschiffiges, rippengewölbtes Sommerrefektorium an, das um 1400 einstürzte. Hier stand auch die zwischen 1519 und 1526 erbaute, heute verschwundene Brunnenhalle. Am Ostflügel, dem jüngsten Teil des 13. Jahrhunderts, liegen der zweischiffige, längsrechteckige Kapitelsaal, der als Sakristei genutzt wird, und das fünfjochige, um 1730 barockisierte Refektorium und darüber das Dormitorium“, führt Sebald weiter in seinem Gutachten aus.
Zur Südseite hin werden derzeit zwei Joche als Musterjoche restauriert. Sie dienen als Beispiel, wie die Restaurierung im ganzen Kreuzgang aussehen könnte und die unterschiedlichen Schritte und Möglichkeiten bei der Restaurierung geplant werden können. An anderen Stellen stehen Stützen, die diese Bereiche vor Vibrationen durch die Bauarbeiten schützen sollen. An manchen Kapitellen sind gipsartige Manschetten angebracht. Dort testen die Steinrestauratoren eine der Methoden zur der Entsalzung des Sandsteins.