Hämmern, sägen und klopfen – das waren die Geräusche, die am Donnerstag und Freitag im Kreuzgang der Abtei St. Matthias zu hören waren. Die Zimmerleute der Firma Holzbau Berens aus Trier stützten mit dicken massiven Holzbalken den alten Bogen im Kreuzgang ab.
„Der (übrigens noch originale) Bogen ist vor allem statisch zu sichern. Es besteht weniger die Gefahr, dass er in sich nicht mehr hält, die Spannung verliert und einstürzt, sondern dass die Spannung zu stark wird und der Bogen durch eine Erschütterung (ein Erdbeben etwa) zur Seite „wegspringt“. Die Balkenkonstruktion der Zimmerleute sollen den Bogen festhalten und ein zur Seitedrücken verhindern.“ sagte Abt Ignatius Maaß OSB. Man könne noch nicht so recht von einem Start der groß angelegten Restaurierungsmaßnahmen sprechen, doch gehöre die Absicherung des Originalbogens zu den notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen. Der Kreuzgang in St. Matthias schließt sich im Süden an die Basilika an. Das Quadrum des Kreuzgangs wurde um 1220 unter dem Abt Jakob von Lothringen erbaut.
Die St. Matthias Stiftung wird gemeinsam mit der Abtei und vielen Förderern in den kommenden Jahren die dringend notwendigen Restaurierungsmaßnahmen im Kreuzgang der Abtei St. Matthias im Trier finanziell unterstützen. Denn sowohl der Zahn der Zeit, der Witterungseinfluss und die landwirtschaftliche Nutzung im 19. Jahrhundert haben dem mittelalterlichen Kleinod stark zugesetzt und die Schäden sind in vielen Bereichen recht groß. Notwendige chemische, physikalische und bautechnische Voruntersuchungen wurden hierzu bereits in Auftrag gegeben.
Bereits im vergangenen Oktober hatten sich Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammengefunden und gemeinsam mit der St. Matthias Stiftung einen neunköpfigen Beirat zur Unterstützung bei der Sanierung des frühgotischen Kreuzgangs konstituiert. „Mit diesem Beirat sitzt geballtes Fachwissen und langjährige Erfahrung an einem Tisch. Seine Empfehlungen ersetzen allerdings nicht die erforderlichen denkmalrechtliche und sonstige Genehmigungsverfahren.“ Hauptaufgabe sei die fachliche, technische, kunsthistorische und operative Beratung in allen Fragen der Sanierung.